Wir geben es zu, wir sind beide ziemliche Internetjunkies. Ein Buch ist auch mal schön, aber dennoch möchten wir im Urlaub nicht auf ein stabiles Internet im Wohnmobil verzichten. Sicherlich gibt es da richtig gute Lösungen mit externen Antennen, z.B. die Geräte von maxview* mit LTE und WLAN.
Hilde hat aber schon genug Geld geschluckt und somit musste erstmal eine kostengünstige Lösung her.
Es gibt viele Campingplätze die Gratis WLAN anbieten bzw. es schon im Preis mit drin ist. Dieses ist dann aber auch leider oft sehr schlecht ausgebaut und laaaaaaangsaaaaaam. Wir haben auch schon täglich fürs WLAN zahlen müssen und teilweise war das Ganze dann noch auf 1 GB begrenzt.
Und während der Fahrt oder beim Freistehen haben wir dann trotzdem in die Röhre geguckt.
Also sollte es ein eigenes WLAN werden, dass jederzeit verfügbar ist und länderübergreifend stabil läuft.
Was muss das Gerät können
Wir hatten natürlich ein paar Kriterien im Kopf was genau wie funktionieren sollte. Zuerst einmal musste die Hardware angeschafft werden.
Die musste folgendes bieten:
- muss auf 12 V laufen
- muss LTE können
- Möglichkeit für den Anschluss externer Antennen
- Router Funktion (eigenes WLAN für Hilde – whooop whooop)
- kostengünstig
- geringer Stromverbrauch
- Leistungsstarke 4G Antenne
- Mit dem Router kann man einen eigenen Hotspot erzeugen
- Ultimative Vielseitigkeit mit leistungsstarkem, sicherem 5G-Internet mit WiFi 6-Technologie für zu Hause oder unterwegs; Mit drahtloser und kabelgebundener Konnektivität sorgt der M6 als 5G Modem für zuverlässiges Highspeed-Internet; Einfach ihre 5G Router Sim-Karte austauschen und den passenden Tarif wählen
- Ersetzen Sie eine langsame Internetverbindung durch 5G WLAN als primäre Verbindung für Ihr Zuhause oder Geschäft; Entfernen Sie den Akku und verwenden Sie ein Netzteil, um die WLAN-Abdeckung und - Leistung zu verbessern
Es gibt viele kleine Router von unterschiedlichen Herstellern oder auch fest installierte Lösungen wie von alpha Network oder maxview. Uns war aber erstmal eine einfache und schnelle Lösung wichtig, um zu sehen, ob das auch alles so funktioniert und ob wir damit auskommen. Unsere Wahl fiel dann auf den Huawei B528 Router, der soweit alle unserer Kriterien erfüllte und preistechnisch gebraucht mit 35 € kein großes Loch in die Urlaubskasse kegelt 😉
Die Hardware stand fest – jetzt noch die SIM Karte
Noch schwieriger als die richtige Hardware zu finden, war dann die Wahl der passenden SIM Karte. Wir haben bis heute tatsächlich immer noch keinen Tarif gefunden, der unsere Ansprüche zu 100% abdeckt:
- D1 Netz
- keine Grundgebühr
- Wochen- oder tageweise Buchung von unlimitiertem Datenvolumen
- EU Roaming
Das Einzige was für uns in Frage kam, war der Telekom MagentaMobil Prepaid S Vertrag. Dieser kostet zwar 2,95 € im Monat, man kann aber flexibel für 4,49 € Dayflats hinzubuchen. Das ist zwar auch noch recht teuer, aber derzeit der beste Kompromiss.
Und wie funktioniert das so?
Die Tagesflat buchen wir immer sehr bequem über die App, das Guthaben kann mit Paypal aufgeladen werden. Das klappt echt super.
Richtig begeistert sind wir aber von dem kleinen Router. Wir betreiben das Gerät zur Zeit noch ohne externe Antennen und hatten – außer in der Eifel – immer richtig guten Empfang. Selbst in den vielen Tunneln in der Toskana, den Pässen in der Schweiz und Italien – wir hatten zu 99 % top Empfang.
Die Kids durften hin und wieder TV über den FireTV Stick* gucken, Tina hat mit dem Laptop gesurft und ich hatte während dessen Google Maps zur Navigation an – alles ohne Probleme und ohne Datenlimit.
- Router Huawei E5783-230a (kolor czarny)
SIM Karten / Datentarife im Ausland
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, sich im Ausland eine Prepaid Karte zu kaufen. Diese sind oft günstiger als z.B. die Dayflat eines Prepaids Anbieters zu nutzen, dafür ist es eben nicht so komfortabel. Bei der Telekom bezahlen wir z.B. knapp 5 € pro Tag, bei einem 14-tägigen Aufenthalt in beispielsweise Spanien wären das dann 70 €. Nutzt man die SIM Karte von simyo, müsste man nur 17 € bezahlen und hat 150 GB / Monat Daten inklusive.
Leider kann man die SIM Karten je nach Land nicht so einfach kaufen und direkt lossurfen, sondern man muss auch einen Anmeldevorgang ähnlich wie hier in Deutschland durchmachen. Die ganze Prozedur ist hier ganz gut beschrieben: Spanische SIM Karte nutzen.
Es empfiehlt sich daher, sich vor dem Urlaub über die angebotenen SIM Karten in seinem Zielort zu erkundigen. Da wir selten länger als eine Woche in einem Land unterwegs sind haben wir bis jetzt immer nur unsere Dayflat Option mit einer Telekom Prepaid Karte genutzt. Solltet ihr einen längeren Aufenthalt planen, lohnt sich eine landeseigene SIM Karte definitiv.
Internet über Satellit
Heutzutage ist es möglich, das Internet nicht nur durch das Mobilfunknetz zu nutzen, sondern auch über den Satellitenempfang. Der Nachteil ist, dass man sich mit dem Wohnmobil nur sehr langsam bewegen darf. Für die Fahrt während der Reise wäre das schon mal nichts. Ein weiterer Faktor ist der relativ hohe Anschaffungspreis für benötigte Hardware (SAT Schüssel) von 200 – 400 €.
| Anbieter | Geschwindigkeit | Kosten | Vertragslaufzeit | |
|---|---|---|---|---|
| Starlink | bis zu 100 Mbit | 59 € / Monat | ohne, monatlich kündbar | |
| skyDSL | bis zu 50 Mbit | ab 16,90 € / Monat | ohne, monatlich kündbar |
WLAN Verstärker
Auf vielen Stell- und Campingplätzen kann man häufig auch das vorhandene WLAN benutzen. Leider bieten viele Plätze auch Tagestickets zu völlig überzogenen Preisen an. Die Zugänge können dann oft nur für ein Gerät genutzt werden. Wenn es gut läuft, ist der Zugang aber kostenlos.
Wenn der Empfang auf dem Platz zu schlecht ist, kann man einen Router benutzen, der das WLAN Signal verstärkt und wieder als Hotspot für mehrere Geräte im Wohnmobil arbeiten kann. Das Set Camppro 3 der Firma alfa enthält dafür eine externe Antenne, mit der sehr weite Entfernungen überbrückt werden können. Einige Kundenbewertungen sprechen sogar von bis zu 1000 m bei guter Ausrichtung der Antenne.
- Marke: ALFA NETWORK
- CAMPPRO 3 Universelles Dual-Band WiFi Range Extender Kit
VPN im Wohnmobil
In einem öffentlichen WLAN surft man sehr transparent, d.h. andere User aus dem gleichen Netzwerk können viele deiner Eingaben und besuchten Webseiten mitlesen. Je nach Einstellung deines Laptops können Unbekannte sogar auf deine Daten zugreifen.
Ein VPN (Virtual Private Network) Zugang baut einen verschlüsselten Tunnel in dem Netzwerk auf und lässt keinen Einblick auf deinen Internetverkehr durch Dritte zu. Es kann also niemand deine besuchten Webseiten sehen oder auf Dateien von deinem Laptop zugreifen.
Die hier vorgeschlagenen VPN Anbieter verschlüsseln nicht nur den Internetverkehr von Handys, sondern können auch zu Hause im eigenen Netzwerk auf vielen Geräten genutzt werden.
Bekannte Anbieter für einen VPN Tunnel sind:
| Anbieter | Preis | Verschlüsselung |
|---|---|---|
 NordVPN | ab 3,09€ / Monat | AES-256 |
 | 6,99 € / Monat | AES-256 |
 | 12,95 $ / Monat | AES-256 |
 | 10,69 € / Monat | AES-256 |
LTE Antennen für das mobile Internet
Im Prinzip gibt es drei Arten von externen Antennen für die LTE Nutzung.
Richtantennen
Richtantennen eignen sich für sehr große Entfernungen, da der Strahl mit einem sehr kleinen Öffnungswinkel in die Richtung des Senders gerichtet wird.
Rundstrahlantennen
Bei den Rundstrahlantennen ist der Öffnungswinkel in alle Richtungen auf der horizontalen Ebene gerichtet. Diese Bauform deckt die meisten Anwendungsfälle ab.
Sektorantennen
Die Sektorantennen sind eine Mischung aus Richt- und Rundstrahlantennen. Der Abstrahlwinkel ist größer als bei der Richtantenne (man erreicht also eine größere Fläche), aber kleiner als bei der Rundstrahlantennen (aber höhere Reichweite). Diese Bauform wird als Sender z.B. auf einem Campingplatz eingesetzt.
Hotspot mit dem Handy
Es gibt bei neuen Handyverträgen oft die Option einer Datenflat, andere haben nur ein “paar” GB hinzugebucht. Bei vielen wird vermutlich diese Möglichkeit völlig ausreichend sein und man kann das Handy als Hotspot nehmen. Das geht bei iPhones, also iOS, sowie auch bei Handys mit Android als Betriebssystem.
Hotspot unter Android einschalten
Bleiben wir nun dabei? Unser Fazit zum Internet im Wohnmobil
Vermutlich nicht für immer. 🤓
Denn ich bin zu sehr Technikfreak, um nicht zu versuchen das Maximum raus zu holen. Interessant sind sicherlich externe Antennen, um das Maximum an Empfang rauszuholen. Denn je besser der Empfang, desto höher ist auch die Datenraten.
Eventuell könnte man versuchen bei Bedarf externe Antennen mit einem Saugnapf auf das Dach zu klemmen. Das hätte natürlich wieder den Nachteil, dass man während der Fahrt nichts davon hat und das Ganze vorm losfahren abbauen muss. Eine Alternative wäre, fest installierte Antennen auf dem Dach zu benutzen. Die, die ich bisher gefunden habe, sind alle ziemlich groß bzw. hoch und da Hilde mit ihren 3,3 m nicht gerade flach ist, möchten wir gern nicht noch weiter wachsen 😆.
Vielleicht muss man doch in den sauren Apfel beißen und Lösungen von den bekannten Herstellern wählen. Die sind dann meistens sehr flach und kompakt, haben in der Regel aber eine geringere Verstärkung.
Mal sehen was kommt, aber erstmal sind wir mit der derzeitigen Lösung sehr zufrieden und können diese Kombination absolut weiter empfehlen.
Falls ihr Fragen dazu habt, schreibt uns gern in die Kommentare.
Viele Grüße
Eure Viercamper ✌️
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