Unfall vorgetäuscht – Betrugsmasche gegen Wohnmobile in Italien

Heute mal etwas weniger Schönes, was wir aber nicht unterschlagen wollen, denn es gibt auf langen Reisen einfach nicht nur Positives zu berichten – Unfall vorgetäuscht!

In unserem letzten Urlaub in Italien, siehe auch Reisebericht Italien, fuhren wir auf der Autostrada Richtung Florenz, als es plötzlich an Hildes rechter Seite laut knallte. 
Beim Blick in den Rückspiegel konnten wir nichts erkennen, was das verursacht haben könnte. Plötzlich tauchte ein schwarzer Kleinwagen neben uns auf, der laut hupend und wild gestikulierend auf sich aufmerksam machte. 

Unfall vorgetäuscht - Betrugsmasche Italien und Südeuropa

Diese Art von Betrug kommt immer öfter in Südeuropa vor

Er zeigte uns, dass wir rechts ranfahren sollen und zog dann in die direkt vor uns liegende Parkbucht.
So schnell konnten wir zum einen nicht reagieren, zum anderen hatte mein Mann den Braten schon gerochen, denn er hatte vor dem Urlaub schon einige Geschichten über diese Betrugsmasche gelesen.

Der Wagen stand vor dem Knall ebenfalls in einer Parkbucht, als wir an ihm vorbeigefahren sind – da er so merkwürdig dort stand, haben wir extra viel Abstand gelassen, es war also ausgeschlossen, dass wir ihn irgendwie berührt haben könnten. Normalerweise parkt man ja in einer Parkbucht möglichst weit rechts, weil man ja eben nicht von anderen Fahrzeugen erfasst werden möchte. Das Auto stand aber wirklich auffällig links, also Richtung Fahrspur. Uns wurde also irgendwas vor oder unter Hilde geworfen und so ein Unfall vorgetäuscht. Schade, dass wir in dem Fall keine Dashcam hatten.

Die Betrüger wollen meist nur schnelles Geld machen

Die Masche ist bekannt – und funktioniert scheinbar unglaublich gut. Wenn man googelt findet man unzählige Berichte von Betroffenen und Zeitungsartikel.
Vor allem Wohnmobile werden gern dafür ausgesucht und die Fahrer dann aufgefordert, zu zahlen. Cash versteht sich, keine Polizei, weil der andere es eilig hat und mit ein bisschen Geld wäre die Sache erledigt. Im besten Fall. Raubüberfälle sind scheinbar auch an der Tagesordnung. Wir sind weitergefahren und haben an der nächsten Tankstelle gehalten. Der Wagen war natürlich weg und Hilde, unser Wohnmobil hat die Aktion Gott sei Dank auch unbeschadet überstanden.

Im Zweifelsfall würden wir immer wieder weiter fahren, es sei denn, man hat natürlich wirklich jemanden touchiert. Aber das merkt man in der Regel ja ziemlich deutlich. Und immer die Polizei rufen ist ein Muss. Das soll im Ernstfall die Betrüger wohl oft schon in die Flucht schlagen… Sollte man also doch anhalten weil man sich unsicher ist, nehmt das Handy mit, verschließt ganz wichtig die Türen und kündigt sofort an, dass ihr die Polizei hinzuzieht – lasst euch erst gar nicht auf Diskussionen ein.

Sollte man doch den Spiegel getroffen haben, lässt sich das relativ leicht überprüfen:

  • stimmt die Höhe des Schadens an meinem und dem anderen Auto überein?
  • ist die Farbe identisch (Lackkratzer)


Ich möchte es beileibe nicht nochmal erleben und hoffe für euch alle, dass es auch euch erspart bleibt. Es sollte uns aber nicht davon abhalten, Italien oder andere wunderschöne Länder mit wunderbaren Menschen in Europa zu bereisen, denn so ein Spiegel Trick kann überall passieren und schwarze Schafe gibt es in jedem Land. Man sollte im Ernstfall nur darauf vorbereitet sein und wissen, wie man sich am besten verhält.

Weitere Infos zum Thema Sicherheit im Wohnmobil gibt es auch bei Pincamp.

In diesem Sinne, allzeit sichere Fahrt!

Wenn ihr noch Anmerkungen, Kritik oder Fragen habt, meldet euch gerne in den Kommentaren, per Email oder in den Social Media Kanälen.

Eure Viercamper 🤙

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9 Kommentare

  1. Jürgen

    Liebe Italienurlauber,
    die Betrugsmasche mit einem angeblich angefahrenen Außenspiegel eines anderen Fahrzeugs ist uns Heute bei der Heimreise Richtung Brennerautobahn passiert.
    Zuerst ein lauter Knall, dann überholte uns ein Pkw der uns aufforderte rechts ranzufahren. Nach dem Aussteigen zeigte er uns seinen linken Außenspiegel, der lose in seiner Halterung hing, den wir angeblich touschiert haben sollten. 350€ hat uns diese miese Betrugsmasche gekostet. Obwohl wie uns keiner Schuld bewusst waren. Bei der nächsten Raststätte suchten wir nach Unfallspuren, wir fanden keine , außer eine kleine Punktuelle kleine Delle im Wohnmobil, was wie schon bekannt, von einem Steinwurf des anderen Fahrzeugs verursacht wurde.
    Gebt Obacht, diese Vorghehensweise
    wird auch für andere Betrügereien praktiziert.

    • Renate

      Wir hatten es heute von Lazise Richtung Autobahn. Langsamer Kleinwagen vor uns, den wir dann überholten. Dann ein Knall. Kleinwagen überholt uns und fährt rechts ran. Ich sagte zu meinem Partner, lass uns weiter fahren, es ist garantiert ein Betrüger. Er war sich unsicher und hielt doch. Ich blieb im Wagen. Auch angeblich der Spiegel und bei uns hinten ein schwarzer Strich. Seine Spiegelkappe war weiß. Dann zeigte er meinem Partner am Handy den Preis für das Ersatzteil. 329€. Ging dann auf 150€ runter. Ich habe dann gesagt, dass ich die Policia rufe und auf meinem Handy getippt. Da wollte er auf einmal nicht mehr. Stieg ins Auto und fuhr die nächste Abfahrt ab. Wir haben zum Glück nichts gezahlt, da ich durch die sozialen Medien vorgewarnt war. Mein Partner hätte wohl gezahlt. Aber jetzt ist er auch misstrauischer.

      • Pascal

        Das ist schon wirklich Wahnsinn was gerade in der Ecke abgeht. Ich hatte vermutet, dass das außerhalb der Ferienzeiten wieder abnimmt. Aber ihr habt seh sehr gut reagiert!

  2. JÜRGEN

    Liebe Urlaubsgäste in Italien,
    die Betrugsmasche mit dem angeblich
    angefahrenen Außenspiegel eines anderen PKW ist uns Heute bei der Heimreise nach Deutschland Richtung
    Brennerautobahn passiert. Erst ein Schlag, dann überholte uns Pkw der uns aufforderte rechts ranzufahren. Der Fahrer des anderen Fahrzeugs behauptete, wir hätten seinen linken Außenspiegel douschiert. Er zeigte uns auch, dass dieser lose herunterhängend in seiner Halterung sich befand. Wir waren uns in keiner Weise bewußt, eine
    Berührung mit dem andren Fahrzeug gehabt zu haben. 350 € hat uns diese Sache gekostet. Die Ursache für den Knall war, der andere Fahrer warf einen Stein gegen unser Wohnmobil , die Spuren sind eindeutig, eine kleine punktuelle Delle im Wohnmobil, ansonsten keinerlei andere Spuren.
    Uns ist diese Betrugsmasche neu.
    Man lernt nicht aus

    • Pascal

      Autsch. Das ist sehr ärgerlich. Ich hoffe der Urlaub war trotzdem noch schön

  3. Doris Fuhs

    hallo, wir sind gerade in der Toskana im Chianti Gebiet im Urlaub unterwegs. gestern auf der Fahrt nach Siena ist und was ähnliches passiert, wir fuhren mit Auto aus einem kleinen Dorf raus, am Ortsausgang stand ein italienischer Personenwagen mit offenem Fenster und Arm rausgelehnt. In Höhe des Fahrzeugs hörten wir einen lauten Knall und in dem Moment konnte ich als Beifahrer beobachten wie der Italiener irgendetwas aus dem Auto schlug und gegen unser Auto knallte. nach 50m hielten wir an und setzten zurück, der Italiener gestikuliert wild, wir hätten seinen Spiegel berührt und beschädigt. sein Spiegel war nach vorne gebogen und ein Riss im Spiegelglas. Zum Glück hatte unser Spiegel nur leichte Kratzspuren, er hatte uns wohl nicht richtig erwischt. als er sah das wir keinen Schaden hatten und außerdem eine Dashcam haben, winkte er ab, hier dürfte man nicht parken und es wäre alles in Ordnung. verwirrt über den Vorfall, fuhren wir weiter, mit dem Gefühl der Erleichterung das nichts weiter passiert war.

    • Pascal

      Hallo Doris, ja das sind Erfahrungen die man nicht braucht. Ist ja noch mal alles gut gegangen. Es scheint überall mit einer ähnlichen Masche zu klappen. Wir wünschen euch noch eine wunderbare Zeit in der Toskana. VG

  4. Eddy

    Puh, das ist für euch ja noch einmal gut ausgegangen. Danke für den Tipp – den gebe ich gern an unsere Leser weiter!

    Beste Grüße,
    Eddy

    • Pascal

      Hallo Eddy, ja das ist es. Super wenn es möglichst viele erreicht!
      VG Pascal

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